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Humanismus im deutschen Südwesten. Biographische Profile. Herausgegeben von Paul Gerhard Schmidt im Auftrag der Stiftung "Humanismus heute" des Landes Baden-Württemberg. Mit 45 Abbildungen im Text und einem farbigen Titelbild. von: Schmidt, Paul Gerhard (Hrsg.)
Großformatiger fadengehefteter Ganzleineneinband mit goldgeprägtem Rücken- und Deckeltitel, illustriertem Vorsatz (Karte) und illustriertem glanzfolienkaschiertem Schutzumschlag. Der Umschlag leicht berieben bzw. mit dezenten Kratzern und kleinen Druckstellen, der obere Rückenrand von Einband und Buchblock durchgehend gestaucht, die untere Ecke des Vorsatzes mit Knick, das Papier leicht nachgedunkelt, ansonsten noch guter Erhaltungszustand. "Humanismus läßt sich als konstitutives Element der europäischen Kultur definieren, das aus dem immer wieder aufgenommenen Dialog mit den antiken Autoren lebensformende Werke und Normen gewinnt. Von der Antike bis in die Gegenwart hat es eine Vielzahl von humanistischen Ansätzen und Bewegungen gegeben, keine aber war so wirkungsmächtig wie der Humanismus der Renaissance. Die französische und die italienische Renaissance stellten sich in den Augen Michelets und J. Burckhardts als eigenständige historische Epoche im Zeichen der »Entdeckung der Welt und des Menschen« dar. Die Pioniere der Renaissanceforschung in der Mitte des vorigen Jahrhunderts achteten aber noch nicht auf die vielfältigen Beziehungen der Renaissance zum Mittelalter, sie übergingen die lang andauernde Vorbereitungsphase, die wir jetzt als Frühhumanismus bezeichnen, und sie richteten ihr Augenmerk nicht auf die für die deutsche Renaissance besonders typische Überschneidung der Epochen, auf das Phänomen der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen. Trotz gewichtiger Vorarbeiten und Studien über einzelne Humanisten hat der deutsche Humanismus bisher keine zusammenfassende Darstellung gefunden. In der Geschichte des deutschen Humanismus nimmt der südwestdeutsche Raum zweifellos eine Schlüsselstellung ein. Das mittlere und obere Rheintal, das Elsaß, Basel, das Bodenseegebiet und das Neckartal bildeten kein homogenes Territorium; die Interessen und Machtsphären der pfälzischen und württembergischen Landesherren, des Reiches, Frankreichs, der Habsburger und der Eidgenossenschaft konkurrierten hier auf engem Raum. Begünstigt durch ihre geographische Lage, durch den Fluß von Waren und Informationen auf der großen Verbindungsstraße von Nord und Süd gelangte diese Region zu Wohlstand und kultureller Blüte. Die Forderungen nach sozialen Änderungen und nach einer Reform der Kirche wurden hier früher und deutlicher als in anderen Teilen des deutschen Sprachgebiets erhoben. Die Städte der Region verfügten teilweise bereits in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts über ein hoch entwickeltes Bildungswesen; Schulen von großer Anziehungskraft, wie die in Schlettstadt, vermittelten Ideale eines christlichen Humanismus, der vom Geist der Devotio moderna geprägt war. Zu der schon seit dem 14. Jahrhundert bestehenden Heidelberger Universität traten drei miteinander rivalisierende Neugründungen: die Universitäten Freiburg (1457), Basel (1460) und Tübingen (1477)." (Verlagstext) In deutscher Sprache. 300 pages. 4° (205 x 283mm) Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1993
€ 9.95Versand: € 1.95€ 11.90 Preis vom 29.09. 15:21 Uhr, Preis kann sich inzwischen geändert haben.
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