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deutliche Gebrauchsspuren
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---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- "DEUTLICHE GEBRAUCHSSPUREN": - Vorsatzblatt vorne fehlt ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- KLAPPENTEXT INNEN: Als Seneca vor 2000 Jahren geboren wurde, hatte Augustus die Republik eben zur Monarchie gemacht. In Rom war ein Hof entstanden, der die Mächtigen und die bloß Machtversessenen, die Klugen und die Scheinklugen anzog. Unter ihnen hat Seneca gelebt, ein Intellektueller im Zentrum der Staatsgewalt. Er sah Claudius' Lächerlichkeit und Messalinas Ausschweifungen; der Ehrgeiz Agrippinas nützte ihm; Neros mörderische Exzentrizität ließ ihn wenigstens eine Weile gewähren. Über nichts hat er, der zugleich Philosoph und kaiserlicher Administrator, Dichter und Politiker war, soviel nachgedacht wie über Integrität, persönliche Unbescholtenheit. Er wollte sich nicht korrumpieren lassen, wollte die Gerechtigkeit im Auge behalten, zu der die natürliche Gleichheit der Menschen alle Welt verpflichtet. Für Manfred Fuhrmann ist Seneca das nach Cicero wichtigste Ereignis der römischen Geistesgeschichte. Was man ?silberne Latinität? nennt, hat dieser Schriftsteller zur Vollendung geführt, die Form des Essays, der pointierten, subjektiv gefärbten Betrachtung, hat er vorexerziert, wenn nicht erfunden. Stilistisch war er von einem Einfluss, dem nur noch Cicero gleichkam, und wer immer in den folgenden fahrhunderten Prosa schrieb, bewegte sich unweigerlich zwischen diesen beiden Polen: zwischen den wohltemperierten Perioden Ciceros und Senecas Staccatosätzen. Bis heute wirken solche Stilmuster weiter, und bis heute sind die Fragen die Seneca stellte, nicht zur Ruhe gekommen. Wie nutze ich das kurze Leben? Wie finde ich Gelassenheit? Wie lebt man in Übereinstimmung mit der Natur? Senecas Aktualität ist ungebrochen. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- ÜBER DEN AUTOR: Manfred Fuhrmann, geboren 1925, war bis 1990 Professor für lateinische Philologie an der Universität Konstanz. Seine Bücher zur antiken Rhetorik, zur Poetik, Rechtsgeschichte und Literatur sind längst Klassiker geworden, und seine Übersetzungen der Reden Ciceros (München 1970 bis 1982) sowie seine Cicero-Biographie (München 1989) haben weit über die Grenzen seines Fachs hinaus Anerkennung gefunden. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

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